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Namensaufbau: Der Bezeichnungsname



Ein Bezeichnungsname in Kürzelform wird zum Ortsnamen gestellt. Entweder steht das Kürzel oder der dann grammatisch gebeugte Ort vorneweg (FC Homburg, Würzburger FV). Aus zweistelligen Kürzeln und dem ersten Buchstaben der Ortsnamen leiten sich schließlich „entstehende Kurzformen“ ab (hier: FCH, WFV).





Anmerkungen und Ausnahmen:


1. Bei Vorhandensein zweier Kürzel folgen diese getrennt durch Schräg-, Bindestrich oder schlicht Leerstelle hintereinander weg (DJK/VfL Giesenkirchen, TSV-FC Arnstorf, SpVgg SV Weiden). Wer es noch wirrer und unlogischer mag, zieht eines der Kürzel nach hinten ab (FC Konstanz 1900 VfR +, TuS Celle FC, 1.FC Pleinfeld VfL). Mit aller Macht kann man einzelne Kürzel auch durch den Ortsnamen aufspalten (1. Rothenburger SV, Vgt. Breslauer Spfr. +, Allg. Bremer SC 98 +).


2. Nach einem ungeschriebenen Gesetz sind Kürzel mit mehr als zwei Buchstaben stets vorn zu platzieren. Nicht viele Vereine haben je gegen diesen Gebrauch verstoßen (Linzer ASK, Hammer SpVg, Rendsburger TSV).


3. Ursprünglich wurde auf die Pflege des Bezeichnungsnamens wenig Wert gelegt. Schon bei der Namensgebung hatte man oft keinen Gedanken an ein mögliches Kürzel verschwendet. In den ersten Jahrzehnten des Fußballs benutzten die Vereine für sich selbst immer wieder kurzentschlossen unbestimmte Kürzel. Verbandsmitteilungen und Sportzeitungen brachten dagegen gern einheitliche Kürzel nach eigenem Gutdünken ins Spiel, z.B. mal „F.-K.“ für alle „Fußballclubs“ oder „SpV“ für alle „Sportvereine“. Der Auswertung historischer Quellen ist damit kein Gefallen getan.





4. Abkürzungspunkte in den Kürzeln werden heute - außer verpflichtend bei „Spfr.“ - kaum noch angewandt (Gegenbeispiele: F.C. Hansa Rostock, F.C. Eisenach, SPVGG. 1919 Sonnenberg). Sie sind ein Relikt vergangener Tage. Möchte man sie einsetzen, müßte dies vom Sinn her dann bei allen Vereinen gleichermaßen geschehen. Verkehrt wären Abkürzungspunkte jedoch bei Akronymen wie TuS und SuS, da sie hier eine falsche Aussprache beförderten.


5. Bezeichnungsnamen müssen in der Umgangsbenennung (der mittleren Gestalt) nicht in Kürzelform vorliegen, sondern können auch ausgeschrieben sein. Am häufigsten sieht man das bei „Sportfreunden“. Solche Namen nehmen dann eine Mittelstellung zwischen Bezeichnungs- und Wortname ein, zumal mitunter noch ein weiterer Bezeichnungsname in Kürzelform hinzugenommen wird (FC Sportfreunde Eitting, FC Rasenspiele Basel +, SV Volkssport Böhlendorf). Auch kommt es vor, daß Bezeichnungsnamen in zum Teil ausge­schriebenem Zustand vorliegen (Freier TuS Regensburg, Post SV Detmold, Neuer Dresdner FC +).


6. Von den Behörden wird ein Bezeichnungsname nicht verlangt. Verzicht auf ihn bedeutet jedoch den schwersten Affront gegen die Tradition der deutschen Vereinsbenennung. Man verschleiert die Fußball­vereins-, Sportvereins-, ja Vereinseigenschaft überhaupt, und erlegt dem Umfeld auf, die richtige Einordnung eigenständig vorzunehmen. Wortnamenklubs begannen mit dieser Unsitte schon vor Jahrzehnten (Eintracht Frankfurt, Rot-Weiß Lüdenscheid, Arminia Sodingen), Jahreszahl-Klubs ziehen seit den 90er Jahren nach (zuerst in der Schweiz: Zug 94, Chur 97; mittlerweile auch in Deutschland: Mengede 08/20, Lebenstedt 04, „Dettelbach und Ortsteile 2009“). Daß die Fans von Eintracht Frankfurt ihren Verein trotzdem mit „SGE“ abkürzen, sollte nachdenklich stimmen.