- Z e n t r a l s t e l l e f ü r d e u t s c h e F u ß b a l l - V e r e i n s n a m e n -
• Einstieg
• Sammlung Bezeichnungsnamen
• Sammlung Wortnamen
• Vertiefungen
• Namentliche Werdegänge
• Zeitgeschehen
• Vereinsnamen-Knigge
• Geschichtswerke
• Klarheit beim Namensaufbau
• Ausschlußgruppen
• Sprachliche Einbindung
• Konkrete Angleichungen
• Personenbenennung als Anhalt
• Die Wunschvorstellung
• „Sündenpfuhl“
Ausschlußgruppen
Einige Kreise von Fußballvereinen widersetzen sich allen Bemühungen um ein Mindestmaß an Ordnung. Da hätten wir z.B. die Eisenbahner-, Post- und Polizei-Sportvereine. Postler und Polizisten treten fast nie mit den vorgezeichneten Namensaufbauten „SV Post Musterstadt“ oder „PSV Musterstadt“ auf, sondern in der dem Deutschen wesensfremden Form „Post SV Musterstadt“. Das „PSV“ wird wohl deshalb gemieden, weil die Post- und Polizei-Sportvereine sich damit untereinander nicht abgrenzen könnten. Bei den Eisenbahnern ecken zwar nicht die Namensaufbauten an, mit ihren Kürzeln wie ESV, ESG, ESC scheinen sie aber in der falschen Sportart gelandet zu sein, kennt man diese doch sonst vom Eishockey her. Auch ohne namentliche Störfeuer wäre die Daseinsberechtigung all jener Klubs stark anzuzweifeln. Auf dem Fußballplatz und drumherum soll sich doch das ganze Volk begegnen, nicht nur Arbeitskollegen. Es ergibt einfach keinen Sinn, das Interesse an einer Sportart auch noch mit einem weiteren Merkmal zu verknüpfen. Herkömmliche Fußballvereine schlagen weder die finanzielle Förderung durch die Unternehmen aus, noch lehnen sie den Beitritt derer Mitarbeiter ab. Daß die einstigen Betriebssportgruppen sich ihrerseits längst nach außen geöffnet haben, beschwichtigt nichts, denn dadurch beschneiden sie den normalen Klubs erst recht Mittel und Quellen. Das Geschmäckle bleibt ohnehin; insbesondere beim Aufeinandertreffen mit einem Polizei-Sportverein fühlt sich ein Spieler doch psychisch beeinflußt. Am besten schließt man diese Klubs einfach aus den Verbänden aus. Sie sind ja, auch das ist ein Unding, zusätzlich (!) in jeweils eigenen Verbänden organisiert.
Einen eigenen Zirkel bilden gleichfalls die Vereine der katholischen „Deutschen Jugendkraft“, und dies nicht zu knapp mit erstaunlichen gut 700 Niederlassungen. Wer da mitmachen will, muß zwingend das Kürzel „DJK“ annehmen. Entweder steht dieses dann allein beim Ortsnamen, obwohl der Wortlaut nur sehr bedingt einen Rückschluß auf die Vereinseigenschaft erlaubt, und wobei zudem das K oft als „Klub“ fehlgedeutet wird (einschließlich Mißgriff beim grammatischen Artikel). Oder es wird dazu noch ein Wortname getragen. Als dritte Möglichkeit pfropft die DJK ihr Einheitskürzel auch rücksichtslos jedweden bereits vollständigen Vereinsnamen auf (z.B. bei DJK SV Pilsach, SG DJK Rot-Weiß Hillen). Der Fachausdruck dafür lautet übrigens Gleichschaltung. Trotzdem muß man die DJK auch loben: Vielerorts hat sie zum jeweiligen Zeitpunkt das vereinsmäßige Fußballspielen erst möglich gemacht. Außerdem war sie standardmäßigen, seltenen und einzigartigen Wortnamen gegenüber immer sehr aufgeschlossen, hat also unser Vereinsnamenswesen durchaus auch aktiv gefördert. Das sind jedoch Angelegenheiten, in denen wir Fußballfreunde keineswegs auf die Kirche angewiesen sein müssen! Wer mag, kann seinen Lieblingsklub als Religion auffassen, andere Arten von Gläubigkeit haben auf dem Platz aber nichts verloren! Von daher ist es ein bedenklicher Zustand, daß in vielen kleinen bayrischen und rheinischen Ortschaften ausschließlich ein DJK-Verein besteht. Unnötige Hürden tun sich auch immer dann auf, wenn ein normaler und ein DJK-Verein ansich miteinander fusionsbereit sind. Als österreichische Ausgabe der DJK kann man die „Diözesan-Sportgemeinschaft“ einstufen, die in Wien sogar eine eigene Liga innerhalb des ÖFB-Systems betreiben darf, und deren Mitgliedsvereine natürlich streng gesittet auf den Einheitsnamen „DSG“ hören. Daneben dümpelt mit einigen „RB“-Vereinen auch noch der „Reichsbund für Turnen und Sport“ herum.
Das Hauptproblem in Österreich stellen allerdings die drei parallel zu den Sportverbänden existierenden Dachverbände dar. Fast jeder Fußballklub gehört entweder der „Sportunion“, der „Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ)“ oder dem „Allgemeinen Sportverband Österreichs (ASVÖ)“ an. Namentlich wirken sich die Abhängigkeiten verheerend aus. Im ASVÖ-Lager ist noch alles in Ordnung. Von den ASKÖ-Klubs haben aber manche diese Abkürzung in ihre Vereinsnamen übernommen, im Grunde als Wortname, denn der ausgeschriebenen Fassung wird keinerlei Beachtung geschenkt. Als Gipfel des Wahnsinns strichen der ASK Blaue Elf Linz, der ASK Blaue Elf Wels und zahlreiche burgenländische Klubs einfach das Ö weg, damit es mehr nach Vereinsname aussieht. Nun heißt man bar jeder Bedeutung „ASK“, mit männlichem Artikel, obwohl es bei der ASKÖ der weibliche ist. Noch mehr wütet indes die Sportunion. Unmengen an Vereinen nennen sich untertänig UFC, UFK, USC, USK, USV, USG, SU, TSU, FCU, SCU, SKU, SVU, Union mit und ohne Bezeichnungsname, Sportunion, usw. Wenn in Oberösterreich geschätzt zwei Drittel der Klubs „Union“ heißen, wird der Zweck von Namen überhaupt hinterlaufen. Mit dem Beitritt zur Sportunion sind die vorherigen Namen oft nicht erweitert, sondern ganz ausgelöscht worden. Merkt denn eigentlich niemand, daß dieses Prinzip mit den Dachverbänden sowieso eine Milchmädchenrechnung ist?! Bei nahezu obligatorischer Mitgliedschaft in einem von drei Verbänden bräuchte man doch nur einen, oder besser gar keinen, damit die zu verteilenden Gelder nicht von Verwaltungsapparaten verschlungen werden, sondern in höchstmöglichem Umfang bei den Vereinen landen. Unterschiedliche Zugehörigkeiten vereiteln notwendige Fusionen, wie auch bei der Spielstättennutzung eifrig rumgezickt wird. Sportunion und ASKÖ geben sich obendrein auch noch parteinah, zerren also in den Dörfern den ganzen Fußball gezielt ins entsprechende politische Licht. Einwohner, die diese politische Überzeugung nicht teilen, fühlen sich deshalb mitunter genötigt, für einen Klub aus einem anderen Ort zu spielen. Blöder geht es kaum.
Alle Kulturpflege kommt einem Kampf gegen Windmühlenflügel gleich, so lange immer neue Ausländervereine in den Spielbetrieb einsteigen. Wenn hier nicht der Hebel angesetzt wird, endet (nicht nur) das Vereinsnamenswesen im Chaos. Leider ist es eine Lüge, daß die ausländischen Vereine als Zugabe da wären, und man bei Mißfallen lediglich einen Bogen um sie zu machen bräuchte. Sie stehen mit deutschen Klubs zusammen in den Tabellen, brechen damit das geschlossene Erscheinungsbild auf und reißen unser Kulturgut nieder !! Zur Abwehr dieser Entwicklung sollten deutsche Vereine, die ein eigenes Sportgelände besitzen, keine Ausländervereine als Untermieter bei sich gewährenlassen. Das geschähe vollkommen zurecht, denn der betreffende Personenkreis hatte sich zuvor schließlich geweigert, dem deutschen Verein beizutreten. Auf den kommunalen Sportplätzen dürfte es alsbald eng werden, womit den Ausländervereinen dann die Grundlage entzogen wäre. Ein deutscher Verein muß sich andererseits aber auch davor hüten, wahllos Ausländer als Mitglieder aufzunehmen. Langfristig liefe das vorhersehbar auf eine Umbenennung per Mehrheitsbeschluß hinaus. Die beste Lösung wären schlicht und ergreifend getrennte Ligensysteme (wie es schonmal eines für „Jugoslawen“ in Baden-Württemberg gab). Wer es verabscheut, in einem deutschen Verein Fußball zu spielen, braucht ja wohl auch nicht am Spielbetrieb im Ligensystem eines deutschen Verbandes teilzunehmen !! Von den Fußballverbänden ist ein Vorstoß in diese Richtung allerdings mitnichten zu erwarten. Dort hängt man vielmehr dem Irrglauben an, jene Herrschaften zu integrieren, die uns bereits ausweislich ihrer Vereinsnamen ablehnen - wodurch man das gesellschaftliche Unheil sogar noch fleißig ankurbelt. Immerhin besteht die Hoffnung, daß die Ausländergruppen aus eigenem Antrieb separate dergestaltige Verbände für ihre rassistisch-nationalistisch-fundamentalistischen Vereine einrichten. Was nicht zuletzt auch unserer Gesundheit zugute käme.